In den Werken der Postmoderne, insbesondere der Architektur, die ich erst ab ’86 richtig wahrgenommen habe, war für mich eine Entseelung des einzelnen Elements zu konstatieren, die in der Zusammenschau wohl notwendig war, nicht zuletzt, um eine Homogenisierung des Gesamteindrucks zu erreichen.
Malerei ist für mich ein Mittel, kleine Erzählungen an den richtigen Nagel zu hängen. Sicher gibt es in meinen Bildern formale wie strukturale Fromen, dränge sie aber zugunsten von Bedeutungsfeldern zurück. Ich arbeite der Sinnentleerung des Bild-Elements entgegen, lade es mit Bedeutung auf, damit es sich knapp aus der Struktur enthebt. Das ist kein Fortschrittsoptimismus, aber ein Zurück zur möglichen Utopie, ohne gleich Ideologie zu werden und stelle die sog. Postmoderne vom Kopf auf die Füße.
Evozierte Sehnsucht.
Dies geht nur mit Elementen, die außerhalb meiner/unserer Zeit liegen. Angefangen bei der Malerei, aber auch der Geschichte darin, ist es ein Symbol für den Verlust an Werten und Ressourcen, die so nicht mehr zurück zu holen sind.
Ich spreche von einem Gestaltungsende: auf der einen Seite die Möglichkeit uns selbst in die Luft zu jagen, auf der anderen der rasante Konsum aller Ressourcen. Das daraus resultierende Vakuum hat uns zu Verbrauchern degradiert.
Bilder malen wie ein gebrochener Spiegel, vielleicht Kaleidoskop, die versuchen keinen neuen Entwurf zu präsentieren, sondern als Summe gesehen werden wollen. Ich male mit dem Zweifel und der Gewissheit des Scheiterns, um im Ergebnis noch einmal zu scheinen, gleichzeitig mit offener Struktur, die das Werk erfahrbar werden lässt und fragt: wie weit muss ich zurück, um noch einmal zu verlieren, was schon verloren ist.
So lege ich meinen Finger in die wunde Stelle außerhalb des Bild-Systems, muss aber innerhalb um eine Antwort ringen. Das wird zum Programm, ein Programm, das sich selbst zersetzt, zersetzen soll, denn Widerstand – die erste Erfahrung des Menschen – wird zum Gegenstand, löst sich aus der Einheit ins Fragment, das Individuum tritt hervor.