… eine meiner Ausstellungen hatte ich ‚Dunkle Paradiese‘ genannt und Kritik dafür geerntet. Heute wird mir klar, wie richtig dieser Titel war: Wir sind nicht vertrieben, nur unser Blick ist verstellt. Daraus ergeben sich Handlungen, die eher an die Hölle gemahnen, als an einen möglichen Alltag – was ist geschehen?
Wir mussten der monistischen Welt entsagen, wollten Erfahrungen sammeln, Grenzen überschreiten, um das Gebot der Freiheit zu erobern. Ein neuer Standort war notwendig für die erste Definition des Selbst als ICH: das Andere / den Anderen als Widerstand wahrzunehmen. Wo ich bin, kannst Du nicht sein. Hier wurde die Sehnsucht – aber auch der Verrat – geboren.
Es ist wohl ein Märchen, die Rastlosigkeit zu verstehen, denn Verstand ist von vornherein rational, unser tierisches Erbe hält die Balance. Ein Hund kann wohl zwischen seins und nicht seins unterscheiden, aber nicht zwischen seinem Selbst und dem Ganzen. Der Hund ist das Ganze, wenn er stirbt, stirbt ein Universum. Kein Tier konnte sich je seinem Selbst entheben (die Voraussetzung zur Entwicklung von Ideen), kein Tier hat je ein anderes beerdigt.
Auch heute noch stehen wir mit einem Bein im Paradies, nur liegt der Schleier unserer Abstraktion darüber, Kain wird immer noch erschlagen, ganze Länder überschwemmt, Menschen vertrieben. Aber ohne diesen Schleier gäbe es keine Entwicklung, wären die Zeichen auf dem feinen Tuch nicht lesbar, triebe die Zeit nicht ihrem Ende entgegen.
Der Apfel war der Preis.