Gut drei Wochen dauert nun schon dieser unsägliche Krieg im Nahen Osten.
Warum erst jetzt eine Vermeldung?, weil es sich nicht so einfach darstellt, wie es scheint.
Ein unsäglich feiger Terrorangriff auf ziviles israelisches Leben ist auf das Schärfste zu verurteilen.
Das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar, Deutschland hat an der Seite Israels zu stehen.
Ein Konstrukt aus der Shoa entstanden, konnte dieses Mal nicht verteidigt werden, und gerade hier liegt die Aufgabe eines Staates, nicht darin Siedlungspolitik voranzutreiben, die das Existenzrecht der Palästinenser untergräbt.
Bilder des Krieges sind immer häßlich, das wissen wir nicht erst seit dem Ukraine-Krieg. Doch wird es hier besonders hart, da die Infrastrukturen des Krieges und die der Bevölkerung nicht mehr voneinander zu trennen sind.
Als kleines gepampertes Gebiet fließt internationales Geld in alle Kanäle, eben auch in den des Terrors. Man kann nicht einfach austrocknen, was Jahrzehnte (auch unter Druck) verwoben worden ist. Das Israel zunächst nicht Verhandlungsbereit sein wird /kann, liegt auf der Hand, zu groß ist der Schaden am Sicherheitsversprechen, man wird nicht zur Tagesordnung der Arrangements übergehen können.
2-Staatenlösung – wer denkt noch ernsthaft darüber nach?, aber ein palästinensisches Volk ohne Perspektive wird immer ein Herd der Unruhe, eine Bedrohung für Israel sein, auch wenn die Hisbollah zurückgestutzt werden könnte. Weil das auch die Siedler wissen, versuchen sie, auf Kosten des Staates und der Leben, Fakten zu schaffen.
Eine offene Wunde, geschlagen von beiden Seiten, will nicht heilen, die angelegten Verbände wurden runtergerissen, auf dass man es bluten sieht.
Ein Konflikt unter vielen Konflikten und doch für Deutschland eine ganz besondere An-Teilnahme. So sind sich die Rechten, viele der Linken und große Teile der Migranten (mit muslimischem Wurzeln) aus den verschiedensten Gründen einig, eine unheimliche Allianz. Dem Rest muss erklärt werden, dass Deutschland hier mitverantwortlich zeichnen muss. Zu groß der Druck der heimatlos Gewordenen, der nicht Gewollten, so groß der Druck andere zu verdrängen.
Auch die Interessen der entfernteren Nachbarstaaten spielen eine Rolle, vom Iran bis zur Türkei; die gescheiterte arabische Revolution, an deren Erfolg ich nie glauben konnte; Amerikas Eingreifen in den Irak, der daraus resultierende sogenannte Islamische Staat.
Durchaus hatte ich 1976 Sympathien für den Gottesstaat im Iran (vor allem wenn man bedenkt, was davor war), aber auch hier sind die Wächter zu Wärtern geworden, wie ich heute denke, dass eine liberale kapitalistische Demokratie – mit sozialer Ausrichtung – immer noch die meisten Vorteile für’s Volk bringen wird. Autokratien überschreiten ihre Grenzen – immer. Immer!