ἀποκάλυψις

Jeder Blick ist unmittelbares und mittelbares Sehen zugleich, … ist eine offene Welt, Farben und Formen kennen keine Gestalt, definieren ein Sein ohne Sinn, … ist mit Worten behaftet, konstruiert eine Welt nach der Welt in der Welt, die eine Ansicht gebiert, die den Inhalt des Chaotischen ordnen hilft.
Wirkzusammenhang unseres Bewusstseins, welches sich nicht aus dem Raum entfernen kann, den es beschreiben möchte. Was bleibt sind Projektionen und Analysen des Gegebenen, die Ansicht wird zur Beschreibung!
Im Anfang war das Wort.
Die Schöpfungsgeschichte als notwendige Erzählung, das Unmittelbare von dem Mittelbaren zu scheiden. War das Wort im Anfang?, oder versucht es nur die Kluft der Menschwerdung zu schließen?, das bezügliche Dasein, die Lösung vom Ganzen – die Vertreibung aus dem Paradies.
Sehen ist immer gegenwärtig, jedoch führt der (die) Gegenwart ein hartes Regiment: eingesetzt als Wächter einer möglichen Welt, hat er (sie) sich zum Wärter aufgeschwungen, die Beschreibung zu fixieren, ein Verschleiern(1) des Jetzt.
Mit Worten gegen eine Wand von Worten, gebaut in Jahrtausenden – vielleicht sind Trompeten die bes­sere Wahl.

1) Apokalypse (griechisch ἀποκάλυψις ‚Enthüllung‘, wörtlich ‚Entschleierung‘ vom griechischen καλύπτειν ‚verschleiern‘, im Christentum übersetzt als ‚Offenbarung‘)