Archiv für den Monat: Oktober 2020

uups

Die kritische Masse scheint überschritten. Tut mir leid Corona-Leugner, aber qualitativ ist das nun anders. Es ähnelt eher der spanischen Grippe, dies ist nicht verzweifelnd, aber eine folgerichtige Entwicklung einer Situation, die aus dem möglichen Stellmechanismus gelaufen ist.
Die Spaßgesellschaft konnte es nicht lassen, und die Liberalen hatten ihr Fleckchen, das sie freiheitlich besetzen konnten.
Die Influenza 1918 lief über den Zenit und wenn es ähnlich wird, dann haben wir es nicht gewusst? Das Potential ist dargestellt – Exponentiell – man merkt, wenn Deiche brechen, allerdings ist jede Überschwemmung eine temporäre Angelegenheit. Flut und Ebbe.
Ich bin nicht für eine Durchseuchung Deutschlands, glaube aber, dass der Punkt einer möglichen Eindämmung (, mit unseren freiheitlichen Mitteln) überschritten ist. Jetzt Unsinn vermeiden – keine Ressourcen verschwenden – wo es keinen Sinn macht. Eindämmen, lokale Lockdowns, aber auch lokale Durchseuchungen zulassen, wo es zwangsläufig erscheint, Risikogruppen schützen, aber mit aller Macht um die Verfügbarkeit des Impfstoffs kämpfen.
Die Priorität einer kapitalistischen Gesellschaft ist unmittelbar, die Sicht von Sicherung jeden Individuums ist romantisch. Wir umgehen es jeden Tag, Fauna, Flora, alles geht drauf, tut nicht so, als hätten wir ein Rezept, hatten wir nie. Wir haben verbraucht, in den Tag gelebt, jeden Tag ohne Wiederkehr, ohne Einsicht, immer schon, nur dass wir heute vor dem Ergebnis stehen. Wechsel der Sicht?
Sichtwechsel meint für mich die Idee einer neuen Gesellschaft, nicht deren Reformation. Wir brauchen Räte, mehr Räte die effizient arbeiten (vielleicht keine Betriebsräte von VW). Föderale Länder und Staat müssen eng zusammen arbeiten, nicht gegeneinander, eigenes Interesse muss zurück gestellt werden. Und es wird getan, was zentral beschlossen wird, Punkt.
Na klar, die Macht darf nicht mehr vom Kapital ausgehen, was soviel heißt, dass es entmachtet werden muss, die nächste Grenze ist überschritten, kein Sozialdemokrat wird mehr mitmachen.
Was bleibt, ist Überzeugungsarbeit, Bewegungen zusammen zu führen, die es anders machen wollen, aber auch ich habe mich nett eingerichtet. Das Bewusstsein muss durch Schichten dringen, wie Wasser unter Druck schweren Gesteins, das dauert manchmal etwas länger, aber geklappt hat es noch immer.
Alles neu macht der Mai (selten der Erste) und leider nicht die Einsicht, sondern die Verhältnisse (ich glaube Engels hat das ähnlich formuliert).
Es darf und wird nicht so bleiben wie es ist.
Das ist ähnlich der Pandemie, es gibt einfach einen Punkt, an dem die Welt, so wie wir sie kennen, sich ändern wird (so albern das ist, haben Sie mal versucht ein Motorrad von 4 Zentnern zu halten, das langsam aus der Balance strebt – viel Glück).
Alles bedingt sich, Alles hängt mit Allem zusammen, gibt es Stress in der Flora, ist die Fauna betroffen. Natürlich gilt das auch für die Ökonomie, der einzige Hebel, das Kapital an seine fortschrittliche Rolle vor mehr als 150 Jahren zu erinnern. Nur dann und nur dann, wenn das Kapital ökosozial handelt, geht es ohne Enteignung. Au-ha, das Unwort ist gefallen.
Aber was machen Amazon, etc., die mit Emphase versuchen Arbeitsplätze in Deutschland zu etablieren. Es wird mit gemacht, mit gedacht, es wird verwickelt, es wird ‚to big to fail‘. Wie könnt man andres erklären, dass VW so glimpflich in Deutschland davon gekommen ist; die amerikanische Strafe ist wohl berechtigt, wenn auch differenzierter zu sehen, denn wer will schon einen billigen ’sauberen‘ Diesel, wenn man selbst nur Benziner im Programm hat? So ist im eigenen Land die Entschädigung gerade mal mit Not über den Tisch gezogen.
So sehr ich es liebe, dass es läuft, ist dies genau der kapitalistische Gedanke, der uns den letzten Rest der sozialen Marktwirtschaft kosten wird. Habe ich Angst um sozialdemokratische Positionen – ja habe ich, sicher ist es die beste der schlechten Welten! Auch wenn es den Kollaps nur verzögern wird, lebt es sich in unserm System besser, als in jedem anderen auf der Welt. Die Freiheit garantiert, Sicherheit vermittelt, das Recht noch relativ gerecht.
Die Schleife zieht sich zu.
Erste richtige Einschränkungen unter Corona, ist das notwendig, verhältnismäßig? Wenn es nicht mehr zu stoppen ist, sind die Richtlinien, Gesetze Unsinn – Kosmetik einer unhaltbaren Situation?
Ist das Bewusstsein soweit, diesen Nihilismus auszuhalten?
Es verlangt Konsequenz, die ich schon jetzt vermisse, und alle Versuche der Politik sind obsolet, hatten nie eine Chance, waren gezeichnet von einem Ansatz von Verständnis auf Empfängerseite, wie Lemminge, feiern wir Party dem Abgrund entgegen. Aus künstlerischer Sicht durchaus interessant, weil wir uns der Beurteilung entziehen könnten, versuchen es zu nehmen, wie es es ist: Ich war nie dieser Künstler. Denn solange eine Erbse bewegt werden kann, anders zu denken als ‚Grün‘, ist die Welt noch nicht verloren.

Glauben Sie mir bitte, dass dies eine völlig entschärfte Variante des Textes ist.